Trotz der bevorstehenden Trennung im Sommer hat Uli Hoeneß eine positive Entwicklung bei Fußball-Rekordmeister Bayern München unter Trainer Thomas Tuchel ausgemacht. "Zunächst finde ich es sehr gut, wie die Mannschaft und der Trainer mit der neuen Situation umgehen", sagte der Ehrenpräsident dem kicker. Es sei "offensichtlich, dass sie sich zusammengerauft haben und beide Seiten sich sehr bemühen, aus der Situation das Beste zu machen".

Seit der Bekanntgabe der Trennung von Tuchel Mitte Februar holten die Münchner vier Pflichtspielsiege und ein Remis. In der Bundesliga liegen die Bayern weiter deutlich hinter Spitzenreiter Bayer Leverkusen, in der Champions League rechnet sich der Klub, der im Viertelfinale auf den FC Arsenal trifft, aber etwas aus. Dafür muss sich das Team aus Sicht von Hoeneß aber weiter steigern.

"Das Defensivverhalten der gesamten Mannschaft gefällt mir nach wie vor nicht. Jeder einzelne Spieler muss sich hinterfragen, ob er Zweikämpfe so bestreitet, wie es notwendig ist", sagte der 72-Jährige: "Das sind individuelle Nachlässigkeiten, die unbedingt abzustellen sind." In der Bundesliga haben die Bayern nach 26 Spieltagen in dieser Saison bereits 31 Gegentreffer kassiert - auch beim 5:2 (2:1) am Samstag beim Tabellenletzten Darmstadt 98 wirkte die Defensive nicht immer sattelfest.

Dennoch sieht Hoeneß in der Königsklasse Chancen gegen das Topteam aus der Premier League. "Wenn wir hochkonzentriert Fußball spielen, haben wir eine Chance", sagte er. Schließlich liefere die Offensive um Starstürmer Harry Kane beständig ab. Der FC Bayern spielt am 9. April in London, das Rückspiel steigt acht Tage später in München.